
Dezember 2017 / Januar 2018
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Als 513. Stadt in Deutschland und 128. Stadt in Bayern erhielt
Waldkraiburg Anfang November das „Fair Trade“ Siegel.
Zehn Monate nachdem der Stadtrat einstimmig beschloss
den Bewerbungsprozess anzugehen, konnte Bürgermeister
Robert Pötzsch gemeinsam mit Joachim Grytzyk von der
Steuerungsgruppe „Fair Trade“ die Auszeichnung entgegen-nehmen.
Der Verleihung voran ging eine kleine Wette: Die Steuerungs-gruppe
wettete, dass der Stadtrat es nicht schafft, so viele
Fair Trade Produkte zu verkaufen, wie Bürgermeister Pötzsch
Kilos auf die Waage bringt. 80 Kilo wiegt der Bürgermeister –
schon eine Dreiviertel Stunde nach dem Startschuss hatte der
Stadtrat die Wette gewonnen. Am Ende standen knapp 150
Kilo auf der Skala. „Wir sind natürlich besonders traurig, dass
wir die Wette verloren haben“, sagte Joachim Grytzyk mit
einem Augenzwinkern. Der Wetteinsatz war je ein fair gehan-delter
Fußball für jede Schule in Waldkraiburg. „So viel wie
heute haben wir in den letzten 26 Jahren nicht verkauft, nicht
einmal an vier Tagen Christkindlmarkt“, sagte Elsbeth Grytzyk
vom Eine-Welt-Laden.
Dr. Frieder Vielsack von der Steuerungsgruppe zeigte sich
begeistert über den schnellen Erfolg: „Ich bin wirklich über-rascht,
dass wir das Siegel so schnell erhalten haben. Aber
es waren alle sofort Feuer und Flamme.“ Mit „allen“ meinte er
die Geschäfte und öffentlichen Einrichtungen wie das Gymna-sium
Waldkraiburg, die sich sofort an der Aktion beteiligt ha-ben
und somit eines der wichtigsten Kriterien auf dem Weg
zur Fair Trade Stadt erfüllten. „Mit der heutigen Auszeichnung
haben wir ein kurzfristiges Ziel erreicht, jetzt beginnt der an-strengende
Weg, denn wir müssen das Projekt auch in Zu-kunft
am Laufen halten“, sagte Bürgermeister Robert Pötzsch
in seiner Ansprache. Für ihn spiegle das Siegel wider, für was
Waldkraiburg seit Stadtgründung stünde: Tatendrang und
Zusammenhalt. „Die Bürger der Stadt haben sich schon im-mer
für Waldkraiburg eingesetzt. So waren wir schon immer
in der Lage Außergewöhnliches zu leisten.“, sagte er. Umso
mehr freue es ihn, dass auch für die Fair Trade Aktion die
Initiative aus der Bevölkerung kam. Auch Bundestagsabge-ordneter
Stephan Mayer freute sich mit der Stadt über die
Auszeichnung, die im näheren Umfeld einmalig ist. „Wir ha-ben
das Privileg, in einem wohlhabenden Land zu leben. Die-ses
Privileg ist auch mit Verantwortung verbunden. Verant-wortung
gegenüber den Menschen, die dafür sorgen, dass wir
unser Essen auf dem Tisch haben“, sagte er. Dem stimmte
auch Elsbeth Grytzyk vom Eine-Welt-Laden in ihrem Rück-blick
auf ihre Arbeit der letz-ten
26 Jahre zu. Wichtig sei
dabei, dass auch die regio-nalen
Erzeuger nicht außer
Acht gelassen werden. Regi-onal
und fair, das müsse
Hand in Hand gehen. „Wir
möchten erreichen, dass
mehr Menschen bewusst
einkaufen“, sagte sie.
Ehrenbotschafter Manfred
Holz verlieh im Namen von
Fairtrade Deutschland (Trans Fair e.V.) die Auszeichnung:
„Den Titel bekommt man nicht einfach geschenkt. Man muss
auch etwas dafür tun. Waldkraiburg hat mit seiner heutigen
Stadtratswette gezeigt, dass Fairer Handel auch Kreativität in
Gang setzt und Kirchen, Betriebe, Geschäfte und öffentliche
Einrichtungen miteinander verbindet.“
Stadt Waldkraiburg
Stadt erhält „Fair Trade“ Siegel
Alle Kriterien für die „Fair Trade Stadt“ erfüllt
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