Seit vielen Jahren befasst sich das Team des Friedhofs Waldkraiburg mit der Thematik „neue Grabarten“. Eine klare Tendenz zur, im Bedarfsfall pflegefreien, Urnenbestattung ist erkennbar. Die Stadt Waldkraiburg will mit den neuen Grabarten dem Trend zur „naturnahen Urnen - Bestattung“ Rechnung tragen.
Die Idee hinter den neuen Grabarten Baumbestattungen ist, dass aus den sterblichen Überresten eines Menschen etwas Neues in der Natur entsteht.
Im Herbst 2018 wurde die Wiese an den Abschiedsräumen für die Gemeinschaftsbäume angelegt, ein Weg und ein Platz zur Kommunikation geschaffen.
Es wurden nach sorgfältiger Abwägung bisher freie Bereiche auf dem Waldfriedhof ausgewählt und neu überplant. Sie eignen sich besonders für diese neuen Bestattungsarten. Erweiterungsmöglichkeiten sind vorhanden.
Da diese Art der Bestattung in Waldkraiburg neu ist, fehlen der Stadt Erfahrungswerte, um den Bedarf prognostizieren zu können. Das Team des Friedhofs Waldkraiburg freut sich daher auf die Rückmeldung aus der Bevölkerung. Ziel ist es, das Konzept laufend weiter zu entwickeln und anzupassen.
Ungeachtet der Belegung führen alle geplanten Neuanlagen zu einer weiteren gärtnerischen Aufwertung des Waldfriedhofes.
Die notwendige Satzungsänderung wurde durch den Waldkraiburger Stadtrat am 14. Mai 2019 beschlossen.
Die Baumbestattung
Biologisch abbaubare Urnen, ggf. auch mit biologisch abbaubaren Überurnen, werden in der Erde rund um einen, durch die Stadt, gepflanzten Baum beigesetzt. Hier soll es zwei Arten von Baumbestattungen geben (Gemeinschaftsbäume und Familienbäume). Die Bäume werden von der Stadt ausgesucht und gepflanzt.
Gemeinschaftsbäume
Lage:
Auf der freien Wiese unmittelbar hinter den Abschiedsräumen ist dieses neue Grabfeld entstanden. Bisher wurden vier Bäume jeweils in die Ecken gepflanzt. Eine Erweiterung um sechs Bäume ist möglich. Die Bäume werden anfangs einen Stammumfang von ca. 20 cm und eine Höhe von ca. 3 m haben. In der Mitte ist eine Kommunikationsfläche mit zwei Platanen entstanden. Hier werden noch zwei Bänke aufgestellt.
Nutzung:
Der Erwerb kann erst nach einem Sterbefall erfolgen. Die Auswahl des Baumes ist möglich. Es entsteht kein Recht am Baum. Derzeit sind folgende Bäume gepflanzt:
Trompetenbaum - Goldesche - Feldahorn - Schwarzerle
Anzahl der Urnenbeisetzungen:
Es werden kreisförmig, in einem Abstand von ca. 1 m rund um den Stamm, bis zu ca. zehn Urnen beigesetzt. Maximal zwei Kreise sind vorgesehen.
Grabzeichen:
Das Ablegen von Blumen, Kränzen und Kerzen ist im Rahmen einer Beisetzung, bis zu zwei Wochen danach, auf dem dafür vorgesehenen Platz zulässig. Die Wiese bleibt unberührt. Das Aufstellen von Grabzeichen (Steine, Engel, Laternen, usw.) ist nicht gestattet. Die Stadt ist berechtigt widerrechtlich abgelegte Gegenstände entschädigungslos und kostenpflichtig zu entsorgen.
Besondere Grabzeichen:
Für jeden Baum ist eine Eichenstehle aufgestellt worden. An der Eichenstehle können die Namen des Verstorbenen (einheitliche Schilder) angebracht werden.
Familienbäume
Lage:
Im nord-westlichen Bereich des Friedhofes (Grabfeld 08 H) entlang der Grenze zum Wald nach Aschau a. Inn, befindet sich eine freie Wiese. Hier werden im Rahmen des ersten Abschnitts acht Bäume mit einem Stammdurchmesser von ca. 20 cm und einer Höhe von ca. 3 m. gepflanzt.
Nutzung:
Der Erwerb kann erst nach einem Sterbefall erfolgen. Es entsteht kein Recht am Baum.
Anzahl der Urnenbeisetzungen:
Es dürfen beliebig viele Familienmitglieder rund um den Baum bestattet werden.
Grabzeichen:
Das Ablegen von Blumen, Kränzen und Kerzen ist im Rahmen einer Beisetzung, bis zu zwei Wochen danach auf dem dafür vorgesehenen Platz zulässig. Die Wiese bleibt unberührt. Das Aufstellen von Grabzeichen (Steine, Engel, Laternen, usw.) ist nicht gestattet. Die Stadt ist berechtigt widerrechtlich abgelegte Gegenstände entschädigungslos und kostenpflichtig zu entsorgen.
Besondere Grabzeichen:
Die einheitliche Kennzeichnung des Familienbaums erfolgt durch die Friedhofsverwaltung.
Kosten / Gebühren für alle neuen Grabarten:
Die Planung und Umsetzung erfolgt in Eigenleistung durch die Friedhofsmitarbeiter zusammen mit der Friedhofsverwaltung. Auf den Einsatz eines Garten- und Landschaftsarchitekten konnte verzichtet werden.
Eine Aussage über die tatsächliche Gebührenhöhe ist derzeit leider nicht möglich.
Kontakt
Stadt Waldkraiburg
Friedhofsverwaltung
Rathaus Zi. 104
Tel. (08638) 959 226 (oder 126)