Die Städtische Galerie Waldkraiburg bietet in der Zeit vom 19. März bis zum 2. Mai einen Einblick in die aktuelle Arbeit des in Frankfurt a. M. lebenden Künstlers Thomas Werner (geb. 1957). Gezeigt wird eine repräsentative Auswahl großformatiger Malerei, sowie einige der für sein Schaffen so wesentlichen Bildentwürfe. Darüber hinaus stellt Thomas Werner auch seine erste Computeranimation mit dem Titel Slowtime vor, die bisher nur in Frankfurt zu sehen war.
Thomas Werner entwickelt seine farbenprächtige und teils sehr großformatige Malerei in einem vielschichtigen Prozess am Computer. Dabei verwendet er vorgefundenes, fremdes Bildmaterial ebenso, wie abstrakte, ornamentale Formen und Strukturen, die er aus eigenen, älteren Bildern übernimmt. Worte oder Satzfragmente, die jedoch bis zur Unleserlichkeit verfremdet sein können und in ihrer typographischen Erscheinungsform zwischen Text, Figur und Arabeske oszillieren, spielen in diesen Arbeiten eine zusätzliche Rolle. Anschließend werden die Entwürfe ausgedruckt und in Malerei übertragen.
Das kompositorische Prinzip der Schichtung, der Überlagerung von Formen, der Verwendung von Ornament und Schrift, begleitet Thomas Werner als sein besonderes Markenzeichen. Indem der Künstler alle Bildteile als gleichwertig behandelt und diese ungeachtet ihres Ursprungs nach eigenen, ästhetischen Kriterien einsetzt, wirft er die Frage nach dem authentischen Kunstwerk, die Frage nach Oberfläche und Aura, nach Illusion, Konstruktion, Realität und Wirklichkeit auf. Allerdings lässt Thomas Werner diese Fragen in produktiver Weise unbeantwortet und spielt mit der Selbstreferenz des verwendeten Materials, schließt und öffnet den Kreis des Fremd- und Selbstzitats und liefert eine Beschreibung und Untersuchung heutiger Informationsverarbeitung und Realitätswahrnehmung als Synonym für kommunikative und gesellschaftliche Prozesse.
Dabei gelingt es Ihm in virtuoser Perfektion dem Betrachter einen geradezu rauschhaften, hochästhetischen Bildgenuss zu bereiten.
Zur Ausstellung erscheint ein vom Künstler gestaltetes Heft mit zahlreichen Abbildungen und einem Text von Elke Keiper.