- Startseite
- Kultur
- Museen und Städtische Galerie
- Städtische Galerie
- Archiv
- Stefanie Schneider
Wasteland
Stefanie Schneiders (*1968) unverwechselbare Fotografien treffen den Nerv der Zeit. Aus altem, zum Teil verblassendem Polaroid-Material hergestellt haben sie eine traum-wandlerische Gestimmtheit, die an alte Hollywoodfilme erinnert: Lakonisch und reduziert, aber äußerst eindringlich erzählen ihre Fotografien von existenziellen Lebenssituationen: Von Liebe und Sehnsucht, Lust und latenter Gewalt, aber auch von Aufbruch und Veränderung.
Alte Polaroidfilme, gefunden bei einem Trödler in Los Angeles, brachten Erstaunliches zu Tage: Statt klarer, satter Farben entstanden auf Stefanie Schneiders Fotografien unvorhersehbare Leerstellen, Lichteinschlüsse und Farbverschiebungen, denn die chemischen Prozesse hatten die Bildqualität der Fotos beeinflusst. Inzwischen führt die richtige Mischung aus Inszenierung, Manipulation und Zufall Stefanie Schneider zu Bildern, die flüchtig sind und doch eindringlich wie Traumbilder. Ihre unverwechselbaren Fotografien - surreal und entrückt - berühren die Phantasie der Betrachter. Dabei greift sie mit Vorliebe die gängigen Klischees über die Rollen der Geschlechter auf, spielt mit ihnen und lässt sie doch ins Leere laufen.
In »Wasteland« (Ödland oder Einöde) erzählt die Künstlerin in ihrer eigentümlichen Bildsprache von alter Gewohnheit, neuer Lust, von Risiko, Gewalt und Veränderung. Eine junge Frau, deren Welt durch die Begegnung mit einem Mann aus der Bahn geworfen wird, fotografisch wie erzählerisch ganz im Stile verblasster amerikanischer Mythen - »Wasteland«. Die Künstlerin, die ein Kunststudium an der Folkwang-Schule in Essen absolvierte, lebt und arbeitet in Berlin und Los Angeles.
Seit dem neuesten Film Stay von Marc Foster (Monster-Ball, Finding Neverland) ist die Arbeit von Stefanie Schneider auch allen Cineasten ein Begriff. Zu diesem Film hat Sie das gesamte Artwork geliefert, wobei speziell ihre Fotografien als »innere Bilder« des Protagonisten Henry eine zentrale Rolle spielen.
Begleitend zur Ausstellung zeigen wir Stay, der bisher in den hiesigen Kinos nicht zu sehen war, am Dienstag, den 23. Mai um 20.15 Uhr im Studiokino Waldkraiburg (im Cinewood).
Zur Ausstellung ist ein Katalog in der Edition Braus des Wachterverlags erhältlich. In Kooperation mit Zephir, Raum für Fotografie, Mannheim.