Neues aus der Löwengrube
Eine stark erzählerische Komponente begleitet die Papierarbeiten von Peter Böhnisch, der aus dem Fundus der christlichen Ikonographie ebenso wie aus der Welt der Sagen und Märchen aber auch aus persönlichen Mythologien schöpft. Seine Bildfindungen rufen ein Echo hervor, wie die Szenen eines Traums, der mit Erinnerungen und Bruchstücken aus der Wirklichkeit arbeitet, ein Wiedererkennen evoziert und doch nicht wirklich im Realen verankert ist. Dabei entwickelt Peter Böhnisch eine eigenwillige Bildsprache aus persönlichen Verknüpfungen und unerwarteten Anspielungen, sodass seine Arbeiten in der Aussage offen und vieldeutig bleiben.
Charakteristisch für die Arbeitstechnik von Peter Böhnisch ist der vielfältige und vielseitige Farbauftrag; Tusche, Tempera und Graphit sowie Farbstifte werden je nach Sujet sparsam oder expressiv eingesetzt. Papierbögen, Pappkartons und andere papierenen Trägermaterialien nehmen seine höchst eigenwilligen Figurationen auf - werden zu Miniaturbühnen oder großen Panoramen. Je nach Sujet stockt Peter Böhnisch seine Motive mit Spachtelmasse auf, modelliert und formt den flachen Grund zu einem bewegten, körperhaften Relief.
Auch wenn die einzelnen Blätter untereinander scheinbar keinerlei Bezug haben, so entsteht dieser vielmehr über die gemeinsame Gestimmtheit der Arbeiten, die manchmal fast traumwandlerisch anmutet und die das Werk von Peter Böhnisch durchzieht. Das gilt für das Einzelwerk genauso wie für das eigenwillige Zusammenspiel der einzelnen Blätter, sei es in der Ausstellung oder im begleitenden Katalog. Durch ihre Anordnung schafft Peter Böhnisch eine präzise Atmosphäre, die den Betrachter umfäng