Martin Assig (geb. 1959, lebt und arbeitet in Berlin und Brädikow) zeigt in seiner aktuellen Ausstellung zahlreiche Papierarbeiten aus der Serie St. Paul, die er 2009 begonnen hat und seit dem konsequent weiterverfolgt. Die intensiv farbigen Papierarbeiten in einer speziellen Mischtechnik aus Tempera, Ölkreiden, Aquarell und Wachs zeigen abstrakte Muster und geometrische Figuren, oft auch Menschen und Tiere, Gesichter oder Kleidungsstücke. Häufig sind den Bildern Beschriftungen beigegeben, einzelne Worte oder Textfragmente, die in der Regel jedoch keinen unmittelbaren Bezug zum Dargestellten haben.
Doch trotz, oder vielleicht gerade wegen ihrer scheinbaren Unbestimmtheit, sprechen diese Bilder existenzielle Fragen an, die jedoch nicht ausformuliert werden, sondern eher wie ein offenes Angebot, an das „Denken und Hören, Sehen, Fühlen" der Betrachter wirken. In ihnen geht es um elementare Aspekte des Menschseins, um Leben und Tod, um Endlichkeit, Liebe und Hoffnung. Dabei ist der Bezugsrahmen dieser Arbeiten nicht nur ein persönlicher, sondern auch ein kultureller; er speist sich aus dem weiten Feld von Literatur, Philosophie und Kunst. So eröffnen Farben, Formen, Worte und angedeutete Inhalte einen weiten (Bild-)Raum für eigene Gedanken und Assoziationen, über das, was das Leben in seinem Kern wirklich ausmacht, oder ausmachen könnte.