Die Ausstellung „Carrie und Ich" von Katharina Mayer (geb. 1958) bietet zum ersten mal in Süddeutschland einen umfassenden Einblick in die aktuelle Arbeit der in Düsseldorf lebenden Fotokünstlerin. In der Städtischen Galerie Waldkraiburg werden vom 14. Februar bis zum 30. März etwa vierzig zum Teil großformatige Fotografien aus der Werkgruppe „Carrie und Ich" gezeigt, an der Katharina Mayer seit 2001 arbeitet.
Seit ihrem Studium bei Bernd Becher und Nan Hoover setzt sich Katharina Mayer mit dem Menschen und seinem fotografischen Abbild auseinander. Innerhalb ihrer Arbeit hinterfragt sie die traditionelle Vorstellung von Portrait und schöpft dabei das Potential der Fotografie »Sichtbarkeit zu konstruieren oder zu dekonstruieren« voll aus. Momente des Verhüllens und Enthüllens, des Abwendens, der Verkleidung und Verwandlung sind dabei ein durchgängiges Element.
In ihrer neuesten Arbeit „Carrie und Ich" beschäftigt sich Katharina Mayer im weitesten Sinn mit den Themen Kindheit und Erinnerung. Im Mittelpunkt dieser sorgfältig inszenierten Fotografien stehen Kinder und Jugendliche, treten erzählerische Aspekte und das Spiel mit Assoziationen in den Vordergrund. Dabei verknüpft die Künstlerin ihre eigenen Erinnerungen mit Beobachtungen des kindlichen Alltags, mit Bildern aus Märchen und aus literarischen Texten.
So entstehen Fotografien, denen stets etwas traumwandlerisch Vergängliches anhaftet: Immer schafft Katharina Mayer eine geheimnisvoll aufgeladene, seltsam schwebende Atmosphäre, die ihre Protagonisten in einen eigenen Raum entrückt, der uns aber so vertraut erscheint, dass dort auch unsere eigenen Erinnerungen ihr Echo finden.
Zur Ausstellung erscheint ein Katalog im Modo-Verlag. Ein gemeinsame Publikation mit dem Goethe Institut in London und der Galerie Gaby Kraushaar.