Die New Yorker Künstlerin Jasmine Justice (geboren 1972, lebt und arbeitet in Berlin) lotet spielerisch die Grenzen der Malerei aus und überwindet die Enge vermeintlicher Kategorien. In ihren Bildern kombiniert sie intensive, malerische Partien mit Zeichen und Symbolen oder schematischen Darstellungen, die an statistische Torten- oder Kurvendiagramme erinnern. Dadurch hält sie ihre Bilder in einem eigenartigen Schwebezustand. Sie oszillieren zwischen Gegenstand und Malerei, zwischen der Konstruktion von Anschaulichkeit und inhaltlicher Bedeutung einerseits und andererseits deren Dekonstruktion und Entschwinden.
Zudem zeigt sie in der Ausstellung mit ihren „pile-pieces" die Ausgangsmaterialien ihrer prozesshaften Arbeit: Ausgeschnittene Beiträge aus verschiedenen Printmedien fügt sie mit anderen Fundstücken sowie mit eigenen Bildern und Zeichnungen zu eigentümlichen Erzählungen unserer dinglichen und digitalisierten Welt zusammen. Hier wie auch in ihrer Malerei gibt sie jedoch keine eindeutige Lesart vor, sondern überlässt es dem Betrachter, den Bildraum individuell für sich zu erschließen, sich neugierig den möglichen Bedeutungen und Referenzen zu überlassen oder sich mit großem visuellen Vergnügen in der reichen, ästhetischen Vielfalt der Bilder zu verlieren.