Die Ausstellung BLINK von Ivan Fayard (geb. 1969) bietet zum ersten mal in Deutschland einen Einblick in die aktuelle Arbeit des in Paris und Los Angeles lebenden Malers. In der Städtischen Galerie Waldkraiburg werden vom 25. September bis zum 9. November seine neuesten, meist großformatigen Arbeiten gezeigt.
Die erste Einzelausstellung des Bernard Frize-Schülers in Deutschland geht auf zwei, etwa zeitgleich entstandene und noch nicht abgeschlossene Serien zurück: Die runden Farbtafeln aus der Serie »Tondibulles«, die an stilisierte Augäpfel erinnern, sowie die aktuellen Arbeiten aus den »Usurpers Series«. Letzteres sind gemalte Aneignungen aus der Welt des Zeichentrickfilms: Bilder von Schneewittchen und den Zwergen, von Pinoccio oder der Meerjungfrau Ariell, die Ivan Fayard jedoch in künstlerischer Freiheit wendet und interpretiert.
Daher Achtung! Auch wenn uns diese Bilder an bekannte Figuren aus der Welt des Zeichentricks erinnern, so täuscht der erste Eindruck - hier ist nichts so harmlos wie es scheint. Durch malerische Tricks, wie die Verschiebung der Perspektive oder durch das Verstärken oder Hinzufügen eines neuen Details, unterlaufen diese Bilder unsere Erwartungen: Plötzlich geht es um »sex and crime«, entstehen humorvolle oder verstörende Bilder. So schimmern in diesen Arbeiten neue Deutungshorizonte auf, die medienkritische Aspekte oder Verweise auf kunsthistorische Zusammenhänge zwischen Pop Art, Visual Culture oder Appropriation beinhalten.
Aber letztlich verwendet Ivan Fayard die uns so vertrauten Figuren nicht, um uns eine Geschichte zu erzählen. Leuchtende, kräftige Farben, unterschiedliche Malstile und -methoden bieten den Besuchern reiches »Anschauungsmaterial«. Ob traditionell hergestellte Malerei, ob abgedrückte oder gegossene Farbfläche, ob abstrakte Farbfelder oder Comicfiguren - stets gelingt es Ivan Fayard ein Feuerwerk der malerischen Möglichkeiten vorzuführen, erkunden seine Projekte die unterschiedlichsten Facetten des Mediums und schwelgen im Erproben verschiedenster malerischer Strategien.
Zur Ausstellung erscheint ein Katalog mit zahlreichen Farbabbildungen und Beiträgen von Hans-Jürgen Hafner und Elke Keiper. Mit freundlicher Unterstützung des AFAA Bureau des Arts Plastiques /Französische Botschaft, der DRAG Rhône-Alpes sowie des Institut Français München.