Gary Stephan (geb. 1942, lebt und arbeitet in New York) zählt spätestens seit den 1980er Jahren, als er international mit den von Ihm selbst „Templets" genannten Schablonen-Bildern Furore macht, zu den herausragenden amerikanischen Künstlern. Seitdem bringt seine intensive Auseinandersetzung mit der Malerei immer wieder neue, beeindruckende Bilder hervor. Überzeugend balancieren seine frühen Gemälde entlang der Möglichkeit, vermeintlich Wiedererkennbares in atmosphärischen Räumen aufscheinen zu lassen, ohne jedoch einen konkreten Gegenstand zu zeigen. Neuere Arbeiten erinnern an eine aus der Vogelperspektive gesehene Landschaft oder sie nutzen formalistische Strategien der Bildfindung. Dabei ist es Gary Stephans erklärtes Interesse, immer beides im Blick zu behalten: Das Bild als reales Objekt aus Bildträger und Farbe, sowie das Bild als gemalte Illusion; wobei er mit Vergnügen Inhaltliches nur vage andeutet. Denn letztlich erkundet Gary Stephan mit seinem Werk die einzigartigen Eigenschaften gemalter Bilder, von denen ein zu bedeutsames Motiv nur ablenken würde.
Die gemeinsam mit der Kienzle Art Foundation Berlin entwickelte Ausstellung „The Future of Reading" und der dazugehörige Katalog geben anhand ausgewählter Einzelwerke einen Überblick über die Arbeiten von Gary Stephan von den 1970er Jahren bis heute. Ergänzt wird die Waldkraiburger Schau durch eine Auswahl der in Deutschland erstmals öffentlich gezeigten, humorvollen Videoarbeiten des Künstlers. Zur Eröffnung am Donnerstag, den 01. Februar um 19 Uhr ist Gary Stephan persönlich anwesend.