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- Christine Sommerfeldt
Die Arbeiten von Christine Sommerfeldt, einer ehemaligen Becher-Schülerin an der Kunstakademie Düsseldorf, entstehen, ganz in der Tradition der reinen Fotografie in engem Bezug zur sichtbaren Wirklichkeit. Aber dennoch interessiert sie sich nicht für eine möglichst objektive Abbildung des Vorgefundenen. Ob ihre Bilder inszeniert, heimlich fotografiert oder mit Wissen der abgebildeten Personen entstanden sind - im Mittelpunkt der Arbeit von Christine Sommerfeldt steht stets der spannungsvolle Bereich zwischen Fiktion und Wirklichkeit.
Für die Ausstellung »ex libris« in der Städtischen Galerie Waldkraiburg wurde ein besonderer Schwerpunkt im Schaffen der Künstlerin aufgegriffen: Alle Arbeiten sind entweder durch literarische Vorlagen inspiriert, wie unsere Auswahl aus der Werkgruppe »En Face«, die sich mit dem Motiv des Doppelgängers beschäftigt. Oder sie bringen das literarische Moment durch ausdrücklichen textlichen Bezug ins Spiel, wie in den beiden Werkgruppen »Ex Libris I und II«. Sie zeigen Fotografien von Bücherlesern, die entweder mit einem literarischen Textzitat konfrontiert sind oder denen ein Buchtitel als Bildunterschrift beigegeben wurde.
Aber unabhängig ob Einzelbild oder Bildfolge, immer erzeugt Christine Sommerfeldt dichte Szenen, die uns »eine an den Film gemahnende Zeitlichkeit vor Augen führen«, wie Stefan Gronert in seinem Katalogtext schreibt. Diese Fotografien erzählen uns komplexe Geschichten, deren Leerstellen wir unwillkürlich mit gedachten Bildern zu einer Film-Sequenz anfüllen und ergänzen. Durch ihren klaren Aufbau, ihre reduzierte aber präzise Inszenierung, die sparsame Beigabe von Text entfalten die Bilder eine unmittelbar faszinierende Wirkung.
Zur Ausstellung erscheint ein Katalog mit Texten von Stefan Gronert und Elke Keiper.