SPORT & BILDUNG 19
Gymnasium Waldkraiburg
Gymnasium Waldkraiburg als „Schule ohne Rassismus -
Schule mit Courage“ ausgezeichnet
Urkundenüberreichung und Feierstunde mit Projekt-Pate Peter Maffay
Am 27. September war einiges los auf dem Pausenhof des Gymnasiums
Waldkraiburg. Alle Schüler und Lehrer versammelten sich zusammen mit
Vertretern des Elternbeirates, der katholischen und evangelischen Kirche in
Waldkraiburg, um einem nicht alltäglichen Festakt beizuwohnen: Der Auszeichnung
des Gymnasiums mit dem Titel „Schule ohne Rassismus - Schule
mit Courage“. Als Festredner geladen waren der Landrat des Landkreises
Mühldorf Georg Huber und der Erste Bürgermeister der Stadt Waldkraiburg
Robert Pötzsch sowie - den Regularien für die Titelverleihung entsprechend
- der Pate des Projekts: der in Waldkraiburg aufgewachsene und vielfach sozial
engagierte Rockstar Peter Maffay.
Courage-Schule wird man, indem mindestens 70% der Mitglieder der
Schulgemeinschaft (Lehrer, Schüler, Verwaltungspersonal) eine Selbstverpflichtung
unterschreiben, mit der sie versprechen, sich aktiv und präventiv
gegen Diskriminierungen jeglicher Art einzusetzen und daran mitzuwirken,
dass an der Schule langfristige und nachhaltige Projekte und Initiativen gestartet
werden, um dieses Ziel auch mit Leben zu füllen. Der zweite Schritt
auf dem Weg zur Courage-Schule ist das Finden eines Paten, der sich den
Courage-Zielen verpflichtet fühlt und bereit ist, die Schule auf ihrem Weg
glaubhaft zu begleiten. Der dritte Schritt ist die Überreichung der Urkunde
und Ernennung zur Courage-Schule, die in einer Feierstunde erfolgen
soll, was mit dem 27. September auch geschah. Die Initiative für das Projekt
„Courage-Schule“ kam von der „AG Miteinander“, einem Arbeitskreis
aus Schülern des Gymnasiums Waldkraiburg unter Leitung ihrer Lehrkraft
Frau Schadhauser. Große Unterstützung erfuhren sie dabei von Beginn bis
Ende durch Schulleiter Helmut Wittmann. Für die Regionalkoordination von
„Schule ohne Rassismus- Schule mit Courage“ hat die Aufgabe der Titelverleihung
für das Gymnasium Waldkraiburg Naim Balikavlayan übernommen,
der sich in seiner Ansprache kritisch mit der Frage auseinandersetzte, ob es
so etwas wie eine Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage überhaupt
geben könne. Landrat Huber schlug in seiner Rede einen Bogen zum Grundgesetz
der Bundesrepublik Deutschland, das 2019 seinen 70. Geburtstag
feiert, und dem ihm innewohnenden Wertekanon, insbesondere Artikel 1
des Grundgesetzes: „Die Würde des Menschen ist unantastbar.“ Sich dieses
Grundsatzes bewusst zu sein und nach dessen Vorgaben zu leben sei damals
wie heute aktuell und in Anbetracht der (welt-)politischen Entwicklungen
der jüngeren Zeit von enormer Aktualität. Wie Huber, so gratulierte auch Erster
Bürgermeister Robert Pötzsch dem Gymnasium Waldkraiburg herzlich zu
seinem Titel und hob hervor, dass ein Engagement für ein gutes und wertgebundenes
Zusammenleben gerade auch für eine Einwanderungsstadt wie
Waldkraiburg von großer Bedeutung sei.
Mit Spannung erwartet wurde auch die Rede von Peter Maffay, der zwar etwas
verspätet, aber dennoch noch pünktlich zu seinem geplanten Auftritt am
Gymnasium eintraf. Anmoderiert von drei Schülerinnen aus der Q12 und
von der Bigband mit „Nessaja“, einem älteren Maffay-Song, auf die Bühne
gespielt, hielt er eine viertelstündige Rede, in der er u.a. seiner Freude darüber
Ausdruck verlieh, dass sich so viele junge Menschen heute wieder gesellschaftlich
engagierten. Die Rolle des Paten für das Projekt „Schule ohne
Rassismus- Schule mit Courage“ habe er gern angenommen.
Im Anschluss an die Feierstunde waren alle Anwesenden zur Mitmachaktion
„Hand in Hand für…“ aufgerufen. Die AG Miteinander hatte dafür ca. 700
kleine Hände aus Tonpapier ausgeschnitten und jeder, der wollte, konnte
sich eine Hand nehmen und einen Wunsch darauf schreiben, wofür es sich
„Hand in Hand“ lohnen würde, sich einzusetzen. Die Ehrengäste waren danach
zu einem kleinen Empfang in den Tagungsraum des Gymnasiums geladen,
wo der Arbeitskreis „Bewirtung“ der Schule unter Leitung von Frau
Kreck und Frau Sommaro mit einem fairen und regionalen Buffet aufwartete.
Peter Maffay kam auch - wieder etwas später: er war noch auf dem Schulhof
gefragt, wo eine Traube von Fans Autogramme und Fotos wollte.
Und er ließ keinen Wunsch offen.