20 SPORT & BILDUNG
VfL Waldkraiburg Piranhas
Piranhas mit vereinten Kräften auf dem Weg nach Tokio
„Inzwischen sind wir schon tief in Russland am Baikalsee
gelandet“, gibt Alexandra Reisegast von der Schwimmab-teilung
im VfL Auskunft und fügt hinzu: „Einen Großteil der
12.399 Kilometer von unserer Schulschwimmhalle in
Waldkraiburg bis zum Aquatics Center in Tokio haben wir
damit geschafft. Wenn wir mit vereinten Kräften weiter-machen,
werden wir weit vor dem Beginn der Olympi-schen
Spiele am 23. Juli 2021 die japanische Hauptstadt
erreicht haben.“
Dies geschieht durch ein ganz besonderes Projekt, das
Schwimmtrainer Johannes Ostner auf die Beine stell-te.
Nachdem seit Weihnachten absehbar war, dass die
Piranhas nicht so schnell ins Wasser zurückkommen
würden und man höchstens bei einer Videokonferenz
wöchentlich trainierte, griff er eine Idee der Leicht-athletik-
Abteilung des TSV Dorfen auf. Gleichsam als
„Trockentraining“ per Radln, Schlittschuhlaufen, Roller-skaten,
Joggen bis hin zum Spazierengehen sollten Ki-lometer
gesammelt und aufaddiert werden - in Dorfen
per Hand. Dies erschien Johannes Ostner, Doktorand der
Statistik, zu umständlich: „Ich habe zum Glück das nötige
Know-how, entwickelte das Ganze als Formular, online
ausfüllbar, samt automatischer Berechnung. Am 14.
Februar starteten wir damit in allen Trainingsgruppen.
Seitdem gibt es jeden Sonntag einen kleinen Zwischen-bericht
mit den Highlights der Woche, um alle mit den
virtuell besuchten Orten bei Laune zu halten!“
Die Challenge findet bei den Mitgliedern der Sparte nach
wie vor großen Anklang.
Für die Trainer ist die rege Beteiligung von Schwim-mern
aus allen Gruppen sowie von Eltern und anderen
Erwachsenen ein großer Erfolg. Auf diese Weise wurde
ein Anreiz geschaffen, sich auch ohne Schwimmtraining
zu bewegen. Vor allem aber vermittelt das gemeinsame
Ziel auch ein Gemeinschaftsgefühl, das gerade in Coro-na-
Zeiten so oft zu kurz kommt.
„Sobald wir in Tokio ankommen, wahrscheinlich schon
im Mai, werden wir die Aktion abschließen. Falls sich die
wasserlose Zeit aber noch länger hinzieht, können wir ja
im Sommer eine neue Reise starten, z.B. nach Amerika
oder Australien“, meint Johannes Ostner mit einer Por-tion
Galgenhumor.
Der Seniorenbeirat der Stadt Waldkraiburg fand die Idee
Johannes Ostners so gut, dass er eine Spendenaktion für
die „Piranhas“ ankurbeln will. Sein Beitrag sind die ers-ten
100 Euro für 100 zurückgelegte Kilometer auf dem
Weg nach Tokio. Aufgerufen sind nun Firmen und Orga-nisationen,
die, je nach Spenderlaune, ihren Obolus in
Form von 1Euro/km beisteuern wollen.
Wer helfen will, darf sich gerne an den Seniorenbeirat
wenden. Schwimmtrainer Johannes Ostner hatte eine tolle Idee, um seine Schwim-mer
in Corona-Zeiten bei Laune zu halten.
Bayerisches Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales
Gewaltschutz und Gewaltprävention
Sozialministerin Trautner: „Gewaltschutz und Gewaltprävention sind und bleiben eine
Herzensangelegenheit! Deshalb startet die Sensibilisierungsinitiative „Sweet Home“
Das Bayerische Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales startet eine breit an-gelegte
Sensibilisierungsinitiative zur Gewaltprävention und zum Gewaltschutz. Ziel
ist es, die breite Öffentlichkeit zu sensibilisieren, aber auch den betroffenen Personen
sowie ihrem Umfeld Hilfemöglichkeiten aufzuzeigen.
Im Mittelpunkt der Initiative stehen gleichermaßen Frauen, Kinder und Jugendliche so-wie
Männer als Opfer von Gewalt. Bayerns Sozialministerin Carolina Trautner: „Gewalt
hat viele Gesichter und kommt überall vor – leider auch dort, wo eigentlich Geborgen-heit
und Schutz herrschen sollten. Hier setzen wir an und sprechen damit verschiedens-te
Personengruppen und deren Umfeld an: Frauen, die besonders oft Opfer häuslicher
und sexualisierter Gewalt werden. Natürlich auch Kinder und Jugendliche, die direkt,
aber auch aufgrund der Gewalt zwischen ihren Eltern Opfer von Gewalt sein können.
Sie und ihr Umfeld bilden wichtige Zielgruppen, die durch unsere Sensibilisierungs-initiative
gezielt erreicht werden sollen. So können wir dazu beitragen, präventiv tätig
zu werden und mögliche Spätfolgen zu vermeiden. Zudem tragen wir mit der breit aus-gewählten
Zielgruppe dazu bei, das Thema „Gewalt gegen Männer“, das immer noch
als Tabuthema gilt, aufzubrechen.“
Mit dem Ziel „Gewalt loswerden“ startete das Bayerische Sozialministerium bereits im
Jahr 2018 mit der Umsetzung des Konzepts „Bayern gegen Gewalt“. Das Konzept defi-niert
Ziele und Maßnahmen zum Gewaltschutz und zur Gewaltprävention in drei Stu-fen.
In den ersten zwei Stufen wurden die vorhandenen Strukturen im Hilfesystem für
gewaltbetroffene Frauen und ihre Kinder wesentlich verbessert. Im Rahmen der Stufe
drei wurde u.a. das Hilfesystem für gewaltbetroffene Männer aufgebaut. Zudem wurde
das Online-Portal www.bayern-gegen-gewalt.de geschaffen, um für Betroffene, Fach-kräfte
und interessierte Bürger vertiefende Informationen sowie Beratungs- und Hilfe-angeboten
bereitzustellen. Ferner werden in der dritten Stufe öffentlichkeitswirksame
Maßnahmen durchgeführt und die Angebote für weitere gewaltbetroffene Personen
verbessert. Hierzu gehören z.B. Hilfeangebote für von weiblicher Genitalbeschneidung
© Bayerisches Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales betroffene Frauen und Mädchen.