Gymnasium Waldkraiburg
Eine Schüler„reise“ unter Coronabedingungen
Erasmus-Plus-Projekt virtuell fortgesetzt
Was wünschen sich Schüler nach Monaten im Homeschooling? Begegnungen, soziale
Kontakte und einen Hauch von Normalität. Das Erasmusprojekt konnte mit einer virtu-ellen
Schüler„reise“ einen internationalen Austausch und neue Eindrücke ermöglichen.
„Spuren von Gestern im Heute – Europa grenzenlos entdecken“. So lautet das Rahmen-thema
des Erasmus-Plus-Projekts, dessen Auftaktveranstaltung im Oktober 2019 in
Waldkraiburg stattgefunden hatte und an dem das Gymnasium zusammen mit Schulen
in Luxemburg, Spanien und der Slowakei seitdem arbeitet. Das Projekt läuft über den
Zeitraum von zwei Jahren und insgesamt waren bis zum Ende des Projekts vier Reisen
geplant. Die zu den Partnerschulen in Spanien und in der Slowakei geplanten Reisen
konnten leider nicht stattfinden, aber die Begegnung über eine digitale Plattform er-möglichte
es den Waldkraiburger Schülern nun doch, mit den Schülern und Lehrern
der Partnerschule in der Slowakei sich wieder auf die Spuren der Vergangenheit zu be-geben
und die Stadt Komorn zu erkunden und so weiter am gemeinsamen Projekt zu
arbeiten.
Es war „eine tolle Erfahrung etwas Internationales zu machen, also mit Schülern aus
einem anderen Land zu arbeiten“, so fasst Alexander Schropp, Schüler am Gymnasium
Waldkraiburg, den Projekttag zusammen. Nach einem virtuellen Spaziergang durch die
Stadt an der slowakisch-ungarischen Grenze führten die slowakischen Schüler mit Hilfe
der alten Fotos ihrer Großeltern die Waldkraiburger Schüler und Lehrer in die Vergan-genheit
zurück und ließen so die Geschichte lebendig werden. In zweisprachigen Teams
wurden in englisch- oder deutschsprachigen Präsentationen selbst erstellte Podcasts
vorgeführt, kommentiert und so sehr persönlich die Lebenswege der Großeltern im
Laufe der Zeit und während der geschichtlichen Ereignisse vermittelt, die den Wald-kraiburger
Schülern zahlreiche Überschneidungen mit unserer deutschen Geschichte
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vor Ort aufzeigten. Ein „sprechendes“ Buch mit zahlreichen Videoclips zur Geschichte
der Stadt hinterließ einen lebendigen Eindruck der Partnerstadt.
Die im Vorfeld zur Vorbereitung des Tages gebildeten deutsch-slowakischen Schüler-gruppen
konnten sich sehr selbstständig auf das Projekt vorbereiten: Da wurde geskypt
und die Arbeitsergebnisse wurden per Videochat besprochen. Regina Weidl und And-reas
Nicklbauer, die das Projekt am Gymnasium Waldkraiburg betreuen, freuten sich
sehr über den engagierten Einsatz der teilnehmenden Schüler aus der Klasse 9A. Durch
die intensive Arbeit miteinander sei das entstanden, was eigentlich das Erasmusprojekt
ausmacht: eine echte europäische Zusammenarbeit, die unsere gemeinsamen Interes-sen
und Wurzeln zeigt. Und was besonders erfreulich ist, die ersehnte Begegnung als
„Abwechslung zum Alltag des Homeschoolings“, wie es Lena Schubert beschreibt, hat
schon zu den ersten Einladungen in die Slowakei geführt. Wollen wir hoffen, dass bald-möglichst
echte Begegnungen die frisch geknüpften Kontakte vertiefen werden!
Lena Schubert (Schülerin, Gymnasium Waldkraiburg)
„Für mich war das Projekt eine super Abwechslung zum Online-Unterricht und sehr ge-winnbringend.
Zum einen habe ich sehr viel Neues sowohl über unsere Partnerschule,
als auch deren Geschichte gelernt. Zum Anderen war ich sehr beeindruckt, wie gut es
funktioniert, ein Projekt mit völlig fremden Personen zu verwirklichen, auch wenn dies
nur online möglich ist.“
Timea Galo Lukács (Lehrerin, Partnerschule Slowakei: MARIANUM Egyházi
Gimnázium in Komorn)
Die Online-Konferenz mit dem Titel „Die Spuren von gestern im Heute in Komorn” war
ein großes Erlebnis und eine wertvolle Erfahrung für unsere Schüler. Wir freuen uns
sehr, dass wir die deutschen Partnerschüler und deren Lehrkräfte wenigstens im Rah-men
einer Online-Konferenz begrüßen konnten. Es tut uns sehr leid, dass wir sie wegen
der Pandemiesituation nicht in unserer Stadt Komorn empfangen konnten. Unsere
Schüler bereiteten sich in deutsch-slowakischen Paaren sehr gründlich auf diese Kon-ferenz
vor. Die vortragenden Schüler arbeiteten mit ihren Partnern effektiv zusammen
und erstellten beeindruckende Präsentationen über die Geschichte von Komorn.
Wir freuen uns sehr über das große Interesse unserer deutschen Partnerschüler an
unserer Stadt und ihrer Geschichte. Ich bin sicher, dass diese Konferenz nicht das Ende
unseres Projekts bedeutet, sondern - dank der internationalen Zusammenarbeit - den
Anfang von neuen Freundschaften. Der Slogan von Franz Joseph „Viribus unitis” (Mit
vereinten Kräften) steht an der Fassade des Offizierpavillons unserer Stadt, und dieser
Slogan gilt auch für unser großartiges Erasmus+ Projekt. Mit vereinten Kräften haben
wir auf den konkreten Spuren der Vergangenheit und unserer gemeinsamen europäi-schen
Geschichte recherchiert und die Generation unserer Schüler wird auch dafür ver-antwortlich
sein, dass sie gemeinsam den Frieden in Europa bewahrt.