
 
		Interview 
 Vorstellung der Referenten 
 Fünf Fragen an Christoph Arz, unser Referent für Jugend 
 Welche Aufgaben umfasst Ihr Referat? 
 Als Jugendreferent bin ich zuständig für die Interessen  
 von Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Ich bin  
 zum einen Ansprechpartner und eine erste Anlaufstel-le, 
  wenn junge Menschen ein Anliegen haben. Auf der  
 anderen  Seite  bin  ich  das  Sprachrohr  der  Jugend  im  
 Stadtrat,  sodass  Ideen, Wünsche  und  Anregungen  der  
 Waldkraiburger Jugend auch die Kollegen im Stadtrat er-reichen. 
  Weiterhin umfasst das Referat die Koordination  
 Mühldorfer Hart 
 und Unterstützung des Jugendparlaments und die enge  
 Zusammenarbeit mit dem Haus der Jugend. 
 Warum haben Sie sich dazu entschieden, diesen  
 Referentenposten zu übernehmen? 
 Ich habe mich für den Posten entschieden, da ich zum  
 einen der jüngste Stadtrat in dieser Legislaturperiode  
 bin und noch am Ehesten die Interessen der jungen Men-schen  
 verstehen und nachvollziehen kann. Ich habe mich  
 von Anfang an dafür ausgesprochen, dass die Thematik  
 Jugend so wichtig ist, dass es einen eigenen Referen-tenposten  
 benötige, weshalb ich diesen auch besetzen  
 wollte. Ich selber kenne es, von älteren Generationen be-lächelt  
 zu werden, wenn man mitreden möchte. Dieses  
 Gefühl möchte ich den jungen Menschen in Waldkrai-burg  
 ersparen und ihnen zeigen, dass auch ihre Meinung  
 und Teilhabe wichtig ist. 
 Welche Ziele verfolgen Sie in der aktuellen Wahl-periode  
 mit Ihrem Referat? 
 Während  meiner Zeit  als Jugendreferent ist es  mir  
 wichtig, dass die Jugend mit den richtigen Angeboten  
 und Möglichkeiten stärker und leichter am öffentlichen  
 Leben partizipieren und zeigen kann, dass die junge Ge-neration  
 mitbestimmen kann. Dazu ist es wichtig, dass  
 die neue Leitung des Haus der Jugend unterstützt wird,  
 sodass das K5 wieder zu einem zentralen Treffpunkt der  
 Jugend wird. Weiterhin ist es wichtig, dass wir das Ju-gendparlament  
 umstrukturieren und etablieren. Dieses  
 soll in Zukunft in einer viel stärkeren Art und Weise mit  
 am politischen Prozess bei jugendrelevanten  Themen  
 mitbestimmen und sich stärker und direkter beteiligen  
 (können). 
 Was schätzen Sie an Waldkraiburg besonders? 
 Waldkraiburg ist für mich Heimat. Ich bin hier großge-worden  
 und aufgewachsen, bin hier zu Schule gegangen  
 und habe hier meine Wurzeln.  
 Ich kenne meine Stadt und schätze an ihr, dass wir ge-meinsam  
 in all unserer Vielfältigkeit friedlich zusammen  
 gelebt haben. Das friedliche Miteinander ist schützens-wert  
 und wir müssen aufpassen, dass veraltetes Gedan-kengut  
 unseren Frieden nicht gefährdet. 
 Welche Wünsche haben Sie für Waldkraiburg? 
 Ich wünsche mir für Waldkraiburg, dass unsere Stadt  
 Stück  für  Stück  und  immer  mehr  die  Interessen  aller  
 Generationen auf ihre Agenda setzt und zeigt, dass ihr  
 die Jugend wichtig ist. Ich wünsche mir für Waldkraiburg  
 belebte Orte, an denen viele Menschen miteinander  
 reden, spielen und zusammen sein können, vor allem  
 im Bereich der Innenstadt. Gleichzeitig wünsche ich mir  
 eine verkehrsberuhigtere und grünere Innenstadt, in der  
 sich alle wohl fühlen können. 
 Die Bunte Seite 
 Die Sache mit dem Wald 
 Wo man Wald im Stadtgebiet Waldkraiburgs erhalten sollte, wird in der Bevölkerung  
 kontrovers diskutiert. Die Stadträte sind in einer schwierigen Position, denn fast alle  
 Planungen, die über den schon bebauten Bereich hinausgehen, betreffen Waldflächen.  
 Besonders umstritten ist der Wald nördlich der Daimlerstraße, der dem Waldgebiet  
 „Mühldorfer Hart“ zuzurechnen ist. Abgesehen vom Wald als Schutz für das Grund-wasser  
 und als für Waldkraiburg bedeutendes Erholungsgebiet – nicht umsonst ist der  
 Mühldorfer Hart als Bannwald ausgewiesen - wird auch der Naturschutzaspekt bei der  
 Diskussion regelmäßig ins Feld geführt. Dabei ist der Mühldorfer Hart weniger natur-nah  
 als z.B. die Buchenwälder der Innleiten oder der Auwald am Inn. An vielen Stellen  
 herrschen noch angepflanzte Fichten vor, also eine Baumart, die hier von Natur aus  
 kaum wachsen würde und die durch den Klimawandel sehr gefährdet ist. Zwar schrei-tet  
 der Umbau zu einem widerstandsfähigeren Mischwald zügig voran, doch natur-schutzfachlich  
 wertvolle, alte Laubwälder findet man eher in den Nachbargemeinden.  
 Den Mühldorfer Hart zeichnet allerdings eine Besonderheit aus: Er ist sehr groß. Da-mit  
 bietet er Tierarten Heimat, die zusammenhängende Waldflächen benötigen, um  
 einen großen überlebensfähigen Bestand aufzubauen. Dazu gehört die gefährdete  
 Bechsteinfledermaus, die auch im Eichelgarten, einem beeindruckenden Laubwald  
 im Waldkraiburger Stadtgebiet, bereits gefunden wurde.  Oder der Baummarder, ein  
 scheuer Waldbewohner, der versteckt in großen Waldgebieten lebt. Auch die positi-ven  
 Auswirkungen auf das lokale Klima sind umso besser, je größer die Waldfläche ist.  
 Wenn Eingriffe in den Wald erfolgen, sind Neuanpflanzungen, die stets durchzuführen  
 sind, daher dann besonders sinnvoll, wenn sie an anderer Stelle wieder an den Mühl-dorfer  
 Hart anschließen. Denn wichtig ist, dass seine Gesamtfläche nicht vermindert  
 wird. Freilich sind verfügbare Flächen knapp und liegen vielfach auf benachbarten Ge-meindeflächen, 
  so dass der Ausgleich bisher oft an anderer Stelle erfolgt. Zudem er-setzt  
 eine Aufforstung kein langjährig gewachsenes Waldökosystem. Die Diskussion um  
 den Schutz der Waldflächen bei Waldkraiburg wird also weitergehen. 
 BUND Naturschutz 
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