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Die Bunte Seite
Waldkraiburger Landwirte im Einsatz für die Natur
Interview
Interview mit Stefan Schisler, der mit seinem Auto von Waldkraiburg
nach Tajikistan gefahren ist
Wie sind Sie auf die Idee gekommen, diese Tour zu unternehmen?
Da ich häufig verreise und nach Alternativen zu einer „normalen Backpacking
Reise“ gesucht, aber bin ich eher zufällig auf die Tajik Rally gestoßen.
Wie lange waren Sie unterwegs?
Wir waren vier Wochen unterwegs
Was haben sie genau gemacht?
Wir haben im Rahmen der Rally Spenden gesammelt und anschließend das
Auto vor Ort verkauft und den Betrag ebenfalls an zwei Hilfsorganisationen
gespendet.
Was war Ihr schönstes Ereignis auf der Tour?
Die Herzlichkeit der Menschen war das schönste Erlebnis.
Was ist Ihr nächstes Ziel?
Nachdem die Rally schon ein paar Jahre her ist (2014), konnte ich inzwischen
ein paar weitere Länder entdecken. Im Februar/März konnte ich mit
Myanmar das 40. Land erleben.
Ursprünglich wollte ich dieses Jahr zusammen mit meiner Partnerin nach
Kamtschatka, aufgrund der momentanen Lage liegen die Planungen für das
nächste Reisziel erstmal auf Eis bzw. sind diese von der weiteren Entwicklung
in Sachen Corona abhängig. Wir haben hier in Waldkraiburg die Berge
ja fast vor der Haustür und zudem eine wunderschöne Region, in der andere
ihren Urlaub verbringen, deshalb werden wir unseren Urlaub dieses Jahr
wahrscheinlich im kleineren umliegenden Radius genießen.
Welche Route haben Sie gewählt?
Deutschland, Österreich, Ungarn, Rumänien, Bulgarien, Türkei, Iran, Turkmenistan,
Usbekistan, Kirgistan, Tajikistan
Waren Sie alleine unterwegs?
Ich konnte für unseren „Ausflug“ fünf weitere Mitfahrer begeistern, so sind
wir letztlich mit zwei Auto und je drei Mann gestartet.
Bunte Blumenwiesen sind auch im Waldkraiburger Stadtgebiet selten geworden.
Damit will sich der Landwirt Wolfgang Hintereder aus Holzhausen
nicht abfinden. Er hat nun 15 kg Saatgut einer Blühmischung aus vielen
heimischen Arten auf einem seiner Äcker am Waldrand nördlich Stockham
ausgebracht. Die Samen stammen von Georg Hans, einem Landwirt aus
Obertaufkirchen, der sich auf die Vermehrung heimischer Wildpflanzen spezialisiert
hat. Die Kosten dafür wurden von der Sparda – Bank übernommen.
Bis die Wiese erblüht, ist allerdings noch Arbeit nötig. So wachsen anfangs
einige wenige Ruderalpflanzen üppig auf und müssen durch einen „Schröpfschnitt“
zurückgedrängt werden, damit die langsamer wachsenden Wildblumen
eine Chance haben. Später muss Wolfgang Hintereder die 5.000 m²
große Wiese zweimal jährlich mähen, um die Artenvielfalt zu erhalten. Gerade
für Insekten ist es wichtig, dass auf der Fläche viele verschiedene Pflanzenarten
gedeihen. Im Vergleich zur bisherigen Ackernutzung ist der Ertrag
natürlich viel geringer. Einen gewissen Ausgleich bietet die Förderung der
Wiesenpflege durch das Bayerische Vertragsnaturschutzprogramm, mit dem
die Naturschutzleistung von Landwirten unterstützt wird.
Ein Artenschutzprojekt hat Landwirt Martin Brunnhuber aus Pürten begonnen
und spezielle Laichgewässer für die stark bedrohte Gelbbauchunke
geschaffen. Deren Kaulquappen können nur in periodisch austrocknenden
Pfützen und Tümpeln aufwachsen, in denen keine Feinde wie Fische oder
Libellenlarven leben. Doch Frühjahr und Sommer werden in Bayern immer
trockener, es gibt nicht genug Pfützen für die Unke. Über den BUND Naturschutz
erhielt Familie Brunnhuber nun drei Unkenbecken, die neben einer
Rinderweide eingegraben wurden. Weitere natürliche Gewässer werden
im Umfeld angelegt. Familie Brunnhuber will Pflanzen- und Tierarten der
bäuerlichen Kulturlandschaft fördern und so ihren Feriengäste zeigen, wie
Landwirtschaft und Naturschutz Hand in Hand gehen können. Finanziert
wurden die Becken über das Projekt „Allen Unkenrufen zum Trotz“, das Teil
des „Bundesprogramms Biologische Vielfalt“ ist (www.gelbbauchunke-bayern.
de). Ziel ist es, mit diesen Becken den Unkenbestand wieder so zu erhöhen,
dass er auch in Trockenperioden nicht ausstirbt und die Umgebung
von allein neu besiedeln kann.
BUND Naturschutz
Blumenwiese aus regionalem Saatgut