Unsere Geschichte
Vor 80 Jahren: Das Pulverwerk Kraiburg geht in die Produktion
Die Bunte Seite
Schreibe deine eigene Weihnachtsgeschichte
Die erste Kerze auf unserem Adventskranz brennt schon und die Vorfreude auf das
Weihnachtsfest wird jeden Tag größer. Die Vorweihnachtszeit hat ihren ganz eigenen
Zauber und ist voller Wünsche, Hoffnung und Freude. Egal, was Weihnachten für dich
bedeutet, es ist mit Sicherheit etwas Besonderes und wert, erzählt zu werden. Und aus
diesem Grund sind wir auf der Suche nach der schönsten Waldkraiburger Weihnachts-geschichte.
Damit du dir ein bisschen leichter tust, haben wir ein paar Tipps für echte
Geschichtenerzähler:
1. Du brauchst eine tolle Hauptfigur! Wer ist der Held in deiner Geschichte? Wie heißt
die Figur? Warum mag sie Weihnachten so gerne? Du allein schaffst den Charakter dei-ner
Hauptfigur.
2. Was für ein spannendes Abenteuer in der Weihnachtszeit erlebt dein Held? Deiner
Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.
3. Überleg dir, was Weihnachten für dich so besonders und einzigartig macht, was du
an dieser Zeit besonders gerne magst. Diesen Zauber kann auch deine Hauptfigur er-leben.
4. Fang an zu schreiben. Es gibt kein Richtig oder Falsch, kein zu kurz oder zu lang. Jede
Geschichte ist es wert erzählt zu werden und wir freuen uns darauf, sie zu lesen.
Schick uns deine eigene Weihnachtsgeschichte mit deinem Namen, deinem Alter und
deiner Telefonnummer bis spätestens 20. Dezember an stadtinfo@waldkraiburg.de
oder Presse und Kommunikation, Stadtplatz 26, 84478 Waldkraiburg und gewinne mit
viel Glück ein Weihnachtspäckchen.
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Eine Vergütung in bar ist nicht möglich. Wir verarbeiten Ihre Daten, die Sie
uns im Zusammenhang mit Ihrer Gewinnspielteilnahme zugesendet haben, ausschließlich für die Auslosung,
Dokumentation und Gewinnerbenachrichtigung.
Am 3. Dezember 1940, vor nun 80 Jahren, begann die Produktion von Pulver in der Fa-brik
der Deutschen Sprengchemie GmbH (DSC). Das Werk Kraiburg stellte so genanntes
„rauchloses Geschützpulver“ her, das man auch als „Pulver ohne Lösungsmittel“ (POL)
bezeichnete.
Nachdem am 21. Juni 1937 die Standortwahl zu Gunsten des Waldareals nordwestlich
des Kraiburger Bahnhofs entschieden war, erfolgten Anfang August 1938 die ersten
Bauarbeiten. Knapp zweieinhalb Jahre später, Ende des Jahres 1940, waren die über
400 Gebäude so weit fertig, dass im ersten Fabrikteil (bis heute bei alten Waldkrai-burgern
als „POL I“ in Erinnerung) die Pulverherstellung angefahren werden konnte.
Der zweite Betriebsteil „POL II“ wurde ein halbes Jahr später in Gang gesetzt.
Einer der Ausgangsstoffe für Pulver war Nitrozellulose, das im benachbarten Schwes-terbetrieb
der Verwert-Chemie GmbH (VC) in Aschau-Werk hergestellt wurde. Beide
Fabriken hatten Tarnnamen: „Fichte I und II“.
Von den acht Werken der DSC war die Kraiburger Anlage, welche nach dem Bahnhof
Kraiburg benannt wurde, einer der größten Betriebe. Insgesamt waren neben der
Sprengchemie auch noch andere Firmen im Deutschen Reich in insgesamt 14 Orten mit
der Produktion von POL-Pulvern beauftragt.
Das Werk Kraiburg stellte viele verschiedene Pulversorten her (z.B. Blättchenpulver,
Röhrenpulver, Ringpulver, Plattenpulver, Nudelpulver). Die Pulverrohmasse wurde in
verschiedenen Arbeitsschritten in den so genannten vier „Ölbergen“ erzeugt (heute
Stadtpark, Ostpark und Haus Sudetenland). Danach wurde die Masse in jeweils ent-sprechenden
Gebäuden und Maschinen, die überall verstreut im Gelände errichtet wa-ren,
weiterverarbeitet. Das fertige Pulver wurde in den Abnahmeschuppen deponiert
(Waldkraiburg-Nord und Waldkraiburg-West). Anschließend entnahmen die örtlichen
Vertreter des Heereswaffenprüfamts einzelne Pulversorten und testeten diese che-misch,
ballistisch und physikalisch. Dazu gab es ein eigenes Laborgebäude und einen
großen Schießplatz, auf dem seit 1960 das Waldkraiburger Jahnstadion steht. Wenn
das Pulver alle Bedingungen erfüllte, konnten die Lieferscheine unterschrieben und die
„Ware“ an den Verladerampen in Waggons verstaut und über den Kraiburger Bahnhof
zu den Munitionsanstalten der Wehrmacht transportiert werden, wo es zu schussfähi-gen
Waffen montiert wurde.
In den Jahren 1943 und 1944 konnte das Werk pro Monat im Schnitt 1.500 Tonnen
Pulver herstellen. Die Produktionsleistung war geprägt vom ständigen Problem des
Arbeitskräftemangels. Ab Anfang 1945 sank die Produktionsmenge aufgrund der im-mer
größeren Luftgefahr und der zunehmenden Zerstörung der Transportwege für das
Heranschaffen von Rohstoffen. Mit dem Tag der Bombardierung des Werks am 11. April
1945 endete die Produktion. Am 3. Mai besetzten amerikanische Einheiten die Fabrik
und gaben den Befehl, alle Arbeiten einzustellen und die Fabrik still zu legen.
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