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Die Bunte Seite
Vogelgesang statt Autolärm
Interview
Interview mit der Leitung des Sachgebietes Presse & Kommunikation
bei der Stadt Waldkraiburg, Stephanie Till
Welche Aufgaben hat Ihr Sachgebiet?
Wir sind ein Team von 1,5 Mitarbeitern und für
die komplette interne und externe Kommunikation
zuständig. Dazu zählt von der klassischen
Pressearbeit, also dem Schreiben von Pressemitteilungen
bis hin zum Social Media Marketing
ein breites Aufgabengebiet. Wir sind für kleinere
Veranstaltungen wie z.B. das STADTRADELN verantwortlich,
unterstützen unsere großen städtischen
Veranstaltungen wie das Volksfest oder
das Stadtfest in der Pressearbeit und sind im
Projektmanagement tätig. Aber auch die interne
Kommunikation und das Personalmarketing, also
die Information unserer Mitarbeiter, haben einen
großen Stellenwert bei uns. Und so arbeiten wir
eng mit unserer Personalabteilung zusammen.
Sie sehen, es wird nicht langweilig.
Über welche Kanäle informieren Sie die
Bürger der Stadt Waldkraiburg?
Ganz klassisch über Pressemitteilungen, die wir
an alle bekannten Medien versenden. Dann haben
wir natürlich unsere Stadtinfo, die zehnmal
jährlich erscheint. Immer mehr ins Zentrum unserer
Kommunikation rücken aber natürlich die
digitalen Medien: Unsere Homepage und unsere
Social Media Auftritte auf Facebook und Instagram.
Wir sind auch hier dabei das Angebot auszubauen
und haben einige Ideen, wie man die
Bürgerinformation- und Kommunikation noch
erweitern könnte.
Gibt es besondere Angebote für unterschiedliche
Altersgruppen?
Um alle Altersgruppen erreichen zu können,
muss man sich breit aufstellen. Die älteren Bürger
informieren sich ganz klassisch in der Zeitung, für
diese ist auch unsere Stadtinfo ein wichtiges Medium.
Die junge Generation setzt vor allem auf
die digitalen Medien.
Wie hat sich Ihre tägliche Arbeit während
der Corona-Krise verändert?
Meine Arbeit hat einen vollkommen neuen
Schwerpunkt bekommen. Viele Projekte liegen
gerade still, da ich mich zu 90 Prozent des Tages
mit dem Thema Corona beschäftigte. Aber natürlich
gibt es Aufgaben, die nicht warten können.
Da ist es wichtig Prioritäten setzen zu können und
sich gut zu organisieren. Ich bin Mitglied im Krisenstab
der Stadt und natürlich für die Information
und die Kommunikation mit den Bürgern verantwortlich.
Uns ist es wichtig, alle Informationen
transparent aufzuarbeiten. Wir haben auf unserer
Homepage eine eigene Seite für Corona eingerichtet
und nutzen vor allem unsere sozialen Medien,
um über die Entwicklungen zu informieren.
Viele Bürger nutzen Facebook und Instagram, um
uns Fragen zu stellen.
Außerdem haben
wir ein Bürgertelefon
eingerichtet
und unterstützen
die Nachbarschaftshilfe.
An welchen Projekten arbeiten Sie gerade?
Momentan liegen viele Projekte aufgrund von
Corona leider still. Aber wir arbeiten gerade an
neuen Internetauftritten für die Freiwillige Feuerwehr
und unsere städtischen KiTas.
Was ist das Besondere an der Öffentlichkeitsarbeit
im öffentlichen Dienst, verglichen
mit der freien Wirtschaft?
Leider denken viele, dass der öffentliche Dienst
verstaubt ist. Wir wollen zeigen, dass das nicht
der Fall ist. Immerhin ist die Stadtverwaltung
dafür zuständig, dass das öffentliche Leben in
Waldkraiburg am Laufen ist. Dafür wollen wir
die Bürger begeistern und sie informieren. Das
können wir, in dem wir neue Layouts einführen,
die Kommunikation über Social Media forcieren
und zeigen, dass man auch als Stadtverwaltung
viele Möglichkeiten hat, um modern aufzutreten.
Da haben es Unternehmen der freien Wirtschaft
schon leichter.
So leise war es im April in Waldkraiburg schon
lange nicht mehr, zumindest was Motorengeräusche
betrifft. Andere Laute dringen in diesem
Frühjahr dafür umso deutlicher ans Ohr, zum Beispiel
das morgendliche Vogelkonzert. Dabei fällt
auf, dass man in Waldkraiburg Gesänge hören
kann, die man in Orten mit weniger Wald kaum
vernimmt. Dank der hohen Bäume im Stadtpark
und auf dem Friedhof sowie dank der Wälder am
Industriegebiet und an der Innkante können wir
auch typische Waldvogelarten vernehmen und
mit etwas Glück statten sie sogar den Gärten
einen Besuch ab.
Nur wer noch gute Ohren hat, hört das leise, hohe,
ansteigende Sirren des Sommergoldhähnchens.
Der kleine Singvogel turnt unablässig durchs Geäst
auf der Suche nach Insekten. Auffälliger ist der
Gesang des Gartenbaumläufers, der mit seinem
gebogenen Schnabel wie mit einer Pinzette Insekten
und deren Larven aus der Borke der Stämme
herausklaubt. Im Gegensatz zum Kleiber, der
auf ähnliche Weise Nahrung sucht, kann er aber
die Stämme nur hinauf und nicht mit dem Kopf
voran hinab „laufen“. Das „wuid wuid wuid“ des
Kleibers ist derzeit im Park nicht zu überhören.
Auch Ringeltaube, Singdrossel, Eichelhäher,
Zaunkönig, Zilpzalp, Bunt-, Grün- und Schwarzspecht
gehören zu den Arten, die wir ohne Wald
in der Stadt wohl deutlich seltener vernehmen
würden. Ganz selten besucht sogar der Waldlaubsänger
den Stadtpark und macht sich dann durch
seinen „schwirrenden“ Gesang bemerkbar, der
ihn auch den Namen „Waldschwirrvogel“ eingetragen
hat.
Wer einen Abendspaziergang macht, dem wird
das melancholische Flöten des Rotkehlchens
auffallen, das noch in der Dämmerung als einer
der letzten Sänger aktiv ist. Wenn es dunkel ist,
kann man dann im Umfeld des Friedhofs oder
des Mühldorfer Harts mit etwas Glück sogar die
Rufe der Waldohreule oder des Waldkauzes hören.
Selbst der Uhu kommt im Stadtgebiet vor,
allerdings im Inntal, wo er von Anwohnern immer
wieder auf der Jagd beobachtet wird.
BUND Naturschutz
Den Uhu kann man im Winter und zeitigen Frühjahr im Inntal
vernehmen.