Mittelschule an der Dieselstraße
Schulalltag - und irgendwie doch nicht
Mittelschule an der Dieselstraße
Schulmasken sollen alle schützen
Am 27. April sollte auf Anordnung des Kultusministeriums für die Prüfungsklassen
der Präsenzunterricht in der Schule, nach dem Corona-Schulschluss,
zumindest wieder täglich vier Unterrichtsstunden lang, beginnen.
Hierfür wurden im Vorfeld umgehend alle vorgeschriebenen Hygiene- und
Abstandsmaßnahmen getroffen.
Es gab nur ein Problem – die Maskenpflicht.
Sie herrschte zwar in den Schul- und Linienbussen vor, in der Schule war das
Tragen einer Maske jedoch zu Beginn nicht zwingend vorgeschrieben.
Hierbei war jedoch der Rektorin Birgit Huber-Heinrich und dem Konrektor
Rainer Lenk sowie dem Kollegium der Dieselmittelschule nicht ganz wohl.
Es sollten alle – Schüler und Lehrer gleichermaßen – geschützt werden. Das
wäre jedoch nur möglich, wenn alle eine Maske tragen.
Somit einigte man sich gemeinsam mit dem Elternbeirat darauf, dass beim
Betreten der Schule sowie auf allen Wegen durch das Schulhaus jeder eine
Maske verpflichtend tragen muss. Im Klassenzimmer, am Platz, kann die
Maske abgenommen werden.
Da Masken grundsätzlich Mangelware waren und von Einmalmasken eine
zu große Menge benötigt worden wäre, erklärten sich die Kolleginnen des
Fachbereichs Ernährung und Gestaltung unter der Leitung von Konstanze
Helmich kurzerhand bereit, schuleigene Masken zu nähen.
Die nötigen Rohstoffe wie der Baumwollstoff, Gummiband und Nähfaden
wurde von der Schulleitung organisiert und finanziert. Die Handarbeit erledigten
die Lehrerinnen.
Hierbei gilt ein besonderer Dank der „Stofftruhe“ in Ampfing für die Unterstützung.
So konnten am ersten Schultag alle Prüfungsschüler mit einer Schulmaske
ausgestattet werden. Diese werden seither jeden Morgen an jeden Einzelnen
ausgehändigt und nach Unterrichtsschluss wieder eingesammelt sowie
im Anschluss in der Schule gewaschen, sodass sie am nächsten Morgen wieder
frisch gereinigt für den Einsatz bereit sind.
Mittlerweile wurden so viele Masken hergestellt, dass sie für alle Schüler,
die in diesem Schuljahr die Schule in einem rollierenden System besuchen
werden, ausreichen.
Vielleicht werden die Masken ja zu einem Modetrend!?
Die Corona-Pandemie hat einen schweren Cut in das aktuelle Schuljahr geschlagen.
Mit einem Mal war alles auf Stillstand. Das tägliche Treffen der Schulfreunde
und Klassenkameraden, die täglich nervenden Lehrer, anstehende Abschluss
und Unterrichtsfahrten und vieles mehr. Alles war plötzlich auf Null.
Stattdessen sechs Wochen zu Hause „Unterricht“. Versorgt mit Unterrichtsmaterial
von den Lehrkräften. Per E-Mail oder mebis-Lernplattform erhalten
die Schüler bis zum heutigen Tage zu Hause Material, um den bisher behandelten
Stoff zu wiederholen oder in kleinen Schritten Neues zu lernen.
Ergänzt wird das Material durch Telefonsprechstunden oder Videochats, bei
denen man den Lehrkräften Fragen stellen kann oder die Lehrer den Stoff
nochmal erklären.
Seit 27. April sind die Prüfungsklassen wieder täglich vier Unterrichtsstunden
lang in der Schule, am 11. Mai kamen die 8. Klassen dazu, gefolgt von
den 5. Klassen am 18. Mai und den 6. und 7. Klassen in der Woche nach den
Pfingstferien.
Es ist jedoch bei Weitem nicht alles wie es war: Die Klassen werden im wöchentlichen
Wechsel in halbierter Klassenstärke in der Schule unterrichtet.
Der jeweils andere Teil der Klasse ist zu Hause. Jeder sitzt allein an einem
Tisch. Meist betreut nur eine Lehrkraft die Lerngruppe, um eine zu große
Durchmischung zu vermeiden. Der Fachunterricht findet immer noch digital
statt.
Alle Schüler betreten das Schulgebäude ausgestattet mit einer Schulmaske,
welche sie am Eingang erhalten, durch einen von sechs verschiedenen
Eingängen. Sie begeben sich direkt zum Unterrichtsraum und bleiben dort
bis zum Ende des Unterrichtes nach der vierten Stunde. Sogar die Pausen
werden im Klassenzimmer verbracht. Ein Pausenverkauf findet nicht statt.
An ein Treffen von Schülern aus anderen Klassen ist nicht zu denken – um
eventuelle Ansteckungen zu vermeiden. Auch andere Lehrer oder die Schulleitung
bekommen viele Schüler meist nicht zu Gesicht.
Das was Schule auch ausmacht, Freunde treffen, sich austauschen auf dem
Pausenhof und Bewegung zwischendurch in der Pause oder im Sportunterricht,
findet nicht statt.
Selbst Lehrerkonferenzen finden digital oder in großem Abstand der Lehrkräfte
zueinander statt.
Die Lehrkräfte versorgen immer noch ihre eigenen Schüler digital mit Material
für das Lernen zu Hause. Unterdessen unterrichten sie in der Schule diejenigen
Schüler, die bereits Präsenzunterricht haben. Da der Lehrerbedarf
aufgrund der Klassenteilungen in den 9. und 10. Jahrgängen verdoppelt
wurde, müssen jetzt auch Lehrer aus den niedrigeren Jahrgangsstufen eine
Prüfungsgruppe übernehmen. Es muss ein „Spagat“ zwischen Unterricht in
der Schule und digitalem Unterricht für die Schüler daheim geleistet werden.
Während den Ferien bereiten die Lehrer weiter Material vor oder bilden
sich digital fort. Die Notbetreuung wird sowohl während der Schulzeit als
auch während der Ferien permanent angeboten.
Was jedoch das Kollegium und die Schulleitung sehr freut: Alle Schüler verhalten
sich vernünftig, befolgen alle Hygiene- und Verhaltensregeln in dieser
für alle, Eltern, Schüler und Lehrer, schwierigen Zeit. Gemeinsam werden
wir das meistern!
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