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Die Bunte Seite
Tierische Untermieter: Waldkraiburgs Abendsegler
Interview
Die Vorsitzende der Stadtheatergruppe Waldkraiburg e.V. im Interview
Frau Stocker, wie sind Sie auf die Idee gekommen,
den Theaterverein zu gründen?
Im Jahr 2011 starteten der verstorbene Hansjörg
Malonek und Armin Stockerer in den Waldkraiburger
Nachrichten einen Aufruf an alle Theaterinteressierten.
Beide waren der Meinung, dass
eine Stadt in der Größenordnung wie Waldkraiburg
eine eigene Theatergruppe braucht. Zu
dem Treffen kamen einige Interessierte, woraus
sich der „Stamm“ unserer Gruppe bildete. Die
ersten drei Produktionen wurden finanziell vom
Haus der Kultur getragen. Danach legte uns
Hansjörg Malonek ans Herz, einen eigenen Verein
zu gründen. Dies geschah dann 2017. Seit
dieser Zeit sind wir ein eingetragener Verein, die
Stadttheatergruppe Waldkraiburg e.V..
Wie sind Sie zu dem Theater gekommen?
Ich war bereits in der Schule in der Schulspielgruppe
und stand immer gerne auf der Bühne.
Als ich damals den Aufruf in der Zeitung las, war
es für mich gleich klar, dass ich wieder Theaterspielen
möchte.
Wann kann man Sie das nächste Mal auf
der Bühne sehen?
Wir haben gerade unsere letzte Produktion hinter
uns (Ende Oktober / Anfang November). Da wir ja
eine sehr „junge“ Gruppe sind, müssen wir sehen,
wie das Stück angekommen ist und welches
finanzielle Polster wir haben. Davon hängt es ab,
wie und wann es weitergeht.
Dank der finanziellen Unterstützung einiger Firmen
aus Waldkraiburg und dem Umland konnten
wir nach der vorletzten Produktion, „Sieben
Türen“, relativ zügig weitermachen.
Unser Ziel ist es, einmal jährlich ein neues Stück
aufzuführen. Der Zeitpunkt hängt auch immer etwas
von den freien Terminen im Haus der Kultur
bzw. nun im Bischof-Neumann-Haus ab.
Ich denke, dass wir das nächste Stück wieder in
der zweiten Jahreshälfte 2020 aufführen werden.
Welches Stück möchten Sie unbedingt einmal
spielen?
Da kann ich mich eigentlich nicht festlegen. Ich
schlüpfe sehr gerne in jede Rolle. Genau das finde
ich das Schöne, dass es immer wieder neue
Rollen zu entdecken gibt.
Ich denke, unsere Gruppe ist für alles offen. Wichtig
finde ich, dass alle, die mitspielen möchten,
die Möglichkeit dazu haben. Auch finde ich es
gut, dass die Kinder immer berücksichtigt werden.
Schon zweimal hat unsere Regisseurin extra
dafür Rollen dazugeschrieben.
Ein paar Infos zur Gruppe:
Gründung 2011 durch Hansjörg Malonek und Armin
Stockerer (Sänger, Schauspieler, Regisseur).
Die Akteure der ersten Stunde, die immer noch in
der Gruppe sind: Vitus Bibo, Gitti Köllhofer, Beate
Morbach, Annegret Weinbauer und Eva Stocker.
Die Regisseurin ist Susan Hecker. Sie leitete die
letzten beiden Produktionen („Sieben Türen“ von
Botho Strauß und „Und dann gab`s keines mehr“
von Agatha Christie).
Bei Interesse an einer aktiven oder passiven Teilnahme
können Sie sich gerne melden:
Theatergruppe Waldkraiburg
Eva Stocker, Vorstand
Nansenweg 3, 84478 Waldkraiburg
Tel. 0160/90558492
www.stadttheater-waldkraiburg.de
Für Spenden sind wir sehr dankbar. Eine Spendenquittung
wird natürlich erteilt.
Über 500 Abendsegler, eine der größten Fledermausarten
Bayerns, wurden in manchen Jahren
an den Hochhäusern im Süden Waldkraiburgs
gezählt. Die Tiere verbringen hier den Winter
und gehen entlang des Inns auf Insektenjagd.
Im Frühjahr ziehen alle Weibchen und ein Teil der
Männchen nach Nordosten bis in die Gegend von
Berlin oder sogar nach Polen, wie durch Wiederfunde
beringter Tiere belegt ist. Dort wohnen die
Abendsegler in Baumhöhlen, in denen auch die
Jungen (stets nur ein oder zwei pro Weibchen)
zur Welt kommen. In Waldkraiburg sind dann
nur noch einige Männchen anzutreffen, vermutlich
die besonders bequemen Exemplare. Im
August kehren die übrigen Abendsegler zurück,
einschließlich der im Sommer geborenen Jungen.
Die kräftigen Männchen besetzen im Spätsommer
und Herbst Baumhöhlen oder Fledermauskästen
in Waldkraiburg und Umgebung.
Durch laute Balzgesänge, die aber weitgehend im
Ultraschallbereich liegen und uns daher nicht auffallen,
locken sie Weibchen zur Paarung an. Doch
auch an den Gebäuden ist um diese Zeit schon
viel los: Wer nicht gerade ein Rendezvous in einer
Baumhöhle hat, hängt an den Hochhäusern nahe
der Innkante ab. Nach der Paarung werden dann
die Winterquartiere bezogen, die sich oft an südexponierten
Hausseiten befinden. Abendsegler
halten keinen durchgehenden Winterschlaf und
fliegen bei warmer Witterung auch zwischen November
und März immer wieder aus. Scheint die
Sonne auf ihre Quartiere, kann man oft ihre lauten
Sozialrufe deutlich vernehmen. Dadurch lässt
sich auch feststellen, welche der Fledermauskästen
gerade besiedelt sind. Denn die Abendsegler
wohnen inzwischen überwiegend in Quartieren,
die man extra für sie gebaut hat. Als die Hochhäuser
im Süden Waldkraiburgs saniert und wärmegedämmt
wurden, mussten die ursprünglichen
Verstecke der Fledermäuse, die Spalten hinter
den Eternitverkleidungen der Häuser, beseitigt
werden. Da Fledermausquartiere gesetzlich geschützt
sind, wurde in Form verschiedener Fledermauskästen
Ersatz geschaffen, der mittlerweile
von den Tieren gut angenommen wird. Insgesamt
haben Abendsegler in Waldkraiburg aber in den
letzten Jahren deutlich abgenommen, wie die
jährliche Zählung des BUND Naturschutz belegt.
Ein Trend, der sich in ganz Bayern abzeichnet und
dessen Ursache nicht geklärt ist. Als Insektenfresser
sind Abendsegler auf ein reiches Angebot großer
und nachts fliegender Insekten angewiesen.
Alle Maßnahmen die Nachtfalter & Co fördern,
wie etwa „wilde“ Grünanlagen und Gärten, helfen
letztlich auch Fledermäusen.
Abendsegler