Uhu
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Interview
Vorstellung der Referenten des Stadtrates
Ein Interview mit Lydia Partsch, der Referentin für Kultur, Heimat und Gemeinschaft
Welche Aufgaben umfassen Ihr
Referat?
Mein Referentenposten umfasst drei Be-reiche:
Kultur, Heimat, Gemeinschaft
Die Zusammenarbeit mit dem Haus der
Kultur, dem Haus des Buches und mit
der Musikschule gilt als wichtiges Auf-gabenfeld
meiner Referententätigkeit.
Hierbei sehe ich mich als Vermittlerin
zwischen den Anliegen der Bürger und
der Politik.
Ich unterstütze unsere Heimatvereine,
die uns vorleben, wie wichtig Zusam-menhalt
und Tatkraft für die Stadtent-wicklung
waren und immer noch sind.
Unter dem Thema Gemeinschaft läuft
aktuell in der Stadt das Projekt „Zu-kunftsdenker“.
Dabei geht es sowohl um
die Stärkung des Gemeinschaftssinns
als auch um den Abbau von Vorurteilen
zwischen den Bürgern. Gemeinsam-keiten
innerhalb unserer bunten Stadt
werden in Workshops mit den Bürgern
herausgefunden. Ein Zusammenwachsen
soll durch verschiedene Aktionen in der
Zukunft verstärkt und ein Wir-Gefühl er-zeugt
werden.
Außerdem bin ich Mitglied in der Vor-standschaft
der VHS. Bildung verstehe ich
als einen Teil der Persönlichkeitsentwick-lung
und als einen lebenslangen Prozess.
Diese fördere ich mit all meinen zur Ver-fügung
stehenden Mitteln.
Warum haben Sie sich dazu ent-schieden,
diesen Referentenposten
zu übernehmen?
Der Referentenposten „Kultur“ wurde
ausgeweitet und „Heimat“ sowie „Ge-meinschaft“
miteingebunden. Es begeis-tert
mich, aus Bewohnern unserer Stadt
eine Gemeinschaft mit Heimatgefühl
entwickeln zu können. An diesem Pro-zess
beteilige ich mich aktiv. Aus diesem
Grund möchte ich sowohl verschiedene
Nationalitäten, Mitmenschen aus unter-schiedlichen
Kulturen als auch verschie-dene
Generationen erreichen.
Welche Ziele verfolgen Sie in der
aktuellen Wahlperiode mit Ihrem
Referat?
Ich setze mich dafür ein, dass Kultur für
JEDEN eine Bedeutung erlangt und, dass
auch bereits Kinder und Jugendliche kul-turelle
Veranstaltungen ERLEBEN können
und daran Freude finden. Ich setze mich
dafür ein, dass unsere Heimatvereine Be-stand
haben und unterstützt werden. Ich
setze mich dafür ein, dass innerhalb der
Bürger unser Wir-Gefühl verstärkt und
unser Gemeinschaftsgedanke stabilisiert
wird, sodass jeder nach seinen Fähigkei-ten
und Stärken am Gemeinwohl mit-wirkt.
Was schätzen Sie an Waldkraiburg
besonders?
Waldkraiburg bietet eine Vielfalt an
Gestaltungsmöglichkeiten in den ver-schiedensten
Bereichen durch die unter-schiedlichen
Nationalitäten und die
damit verbundenen Sitten, Bräuche und
Feste.
Die Fülle an sportlichen, musischen und
künstlerischen Veranstaltungen sind ein
besonderes Gut, das es zu erhalten gilt.
Welche Wünsche haben Sie für Wald-kraiburg?
Ich möchte ein lebenswertes Waldkrai-burg
für alle Bürger.
Die Bunte Seite
Waldkraiburgs Eulen
„Komm mit, komm mit“ wird der Ruf des Waldkauzes oft
„übersetzt“ .Und wie in Gruselgeschichten üblich, kann
man ihn auf dem Friedhof Waldkraiburgs vernehmen.
Doch auch im Stadtpark und in den Waldflächen am
Stadtrand wird diese Eule immer wieder gehört. Jetzt
im November beginnt die Balz des Waldkauzes. Sie dient
dem Zueinanderfinden der Partner eines bereits beste-henden
Paares oder auch dem Finden eines neuen Part-ners,
wenn ein Vogel des Paares verstorben ist. Im März
wird die Balz dann einen zweiten Höhepunkt erreichen.
Als Mäusejäger geht der Kauz bevorzugt im Umland
Waldkraiburgs auf Jagd. Doch da er in Höhlen brütet, ist
er auf alte Waldbäume oder entsprechend große Nist-kästen
angewiesen. Die zweite Eulenart Waldkraiburgs
hat weniger Sorgen mit dem Nistplatz: Die Waldohreule
nutzt alte Nester von Krähen oder Greifvögeln für die Auf-zucht
der Jungen. Auch für die Waldohreule sind Mäuse
die Lieblingsspeise. Ihr Ruf, ein dumpfes und monotones
„huh“, das etwa alle zwei bis acht Sekunden wiederholt
wird, ist leise und unauffällig. Mit etwas Glück hört man
den Ruf der Waldohreule im zeitigen Frühjahr abends auf
dem Friedhof.
Im Inntal kommt vermutlich noch eine weitere Eule vor:
die Schleiereule mit ihrem auffälligen weißen Gesicht,
die gerne in Scheunen und Stadeln brütet. Sie hat von
den milden Wintern der letzten Jahre profitiert und ist
im Alpenvorland wieder häufiger geworden. In Jahren
mit guten Mäusebeständen kann die Schleiereule bis zu
dreimal brüten.
Zugenommen hat auch der Bestand des Uhus, der frü-her
in Bayern durch Bejagung fast ausgerottet war. In-zwischen
ist das Inntal wieder durchgehend besiedelt.
Diese Eule ist erheblich größer als die anderen drei Ar-ten.
Mit einer Flügelspannweite von über 1,6m gilt der
Uhu als die größte Eulenart der Erde. Er erbeutet daher
auch größere Nahrung wie Igel, Ratten oder Rabenvögel
und Tauben. Der Uhu ist wendig genug, um einen Vogel
auch in dichtem Baumbestand zu verfolgen. Er brütet an
steilen Hängen des Inntals, wobei gute Brutplätze vor al-lem
in den Nachbargemeinden zu finden sind. Auch der
Uhu balzt bereits im Herbst. Mit viel Glück kann man das
dumpfe „buho“ des Männchens, das bis zu einem Kilo-meter
weit zu hören ist, abends im Inntal vernehmen.
Junger Waldkauz BUND Naturschutz